dinsdag 1 november 2011

Dinsdag Dicht (33)

Alte Liebe
Wo mit des deutschen Meeres Flut
Der Elbstrom sich vermählt
Der trotzt ein Turm der Wellen Wut
In manchem Kampf gestählt,
Da hält er Wacht bei Tag und Nacht
Getrau wie 'Alte Liebe'.



Ein mächtig Bollwerk ragt hinaus
Dort in die wilde See,
Im Sturmgebraus und Wellgesaus
Umtobt's die Brandung jäh.
Und jeder kennt und jeder nennt
Es nur die 'Alte Liebe'.


Denn ziehn hier Schiffe sonder Zahl
Nach fernen Meeren hin,
Die Heimat grüßt ein letztes Mal
Sie noch mit treuem Sinn,
Wohin ihr geht, o, Söhne, fleht
Euch Heil die 'Alte Liebe'.


Und aus der Ferne kehrt zurück
So manches müde Herz,
Das nicht mehr lockt der Ferne Glück,
Es sehnt sich heimatwärts.
Und hier vom Strand vom Vaterland
Begrüßt's die 'Alte Liebe'


(Von dem kaiserlichen Leutnant z.s. Hartung, etwa 1910)